Vorschau

ALL OVER. Malerei und Zeichnung von Gergana Mantscheva

Neubau | 23. Juni - 15. September 2024

Gergana Mantscheva, Block 128b, 2023, Acryl und Öl auf Leinwand, 150 × 150 cm, Courtesy die Künstlerin, Foto: Gergana Mantscheva

Wir freuen uns, das vielschichtige Werk von Gergana Mantscheva in einer ersten Museumsausstellung im Kunsthaus Grenchen zu präsentieren. Ihr Werk besticht durch eine vom Realismus geprägte Malerei mit inhaltlichem Tiefgang. Immer wieder scheint in ihren Gemälden die sowjetische Vergangenheit der 1975 in Sofia, Bulgarien geborenen Künstlerin auf. Es zeigen sich zum Beispiel Hausfassaden typisch osteuropäischer Wohnblöcke, aus denen Tristesse und Melancholie, aber auch Akkuratesse und Effizienz sprechen. In endlosen Formwiederholungen reihen sich Fenster, Türen und Balkone aneinander.


Eine ähnliche All-over-Struktur taucht auch bei anderen Motiven wie den übereinandergeschichteten Holzsplittern auf. Die dezenten Farbabstufungen lassen uns die verschiedenen Stücke voneinander unterscheiden, oder gar Gegenstände wie zerstörte Bettgestelle erkennen. Plötzlich erhalten die Bilder trotz scheinbarer Banalität eine narrative, teils tragische Dimension.

Schang Hutter (1934–2021): Zum 90. Geburtstag

Villa Girard | 23. Juni - 15. September 2024

Schang Hutter, Is’ was? Nein, nur Krieg, 2007, Linolschnitt auf Papier (97/300), 42 × 30 cm, Sammlung Kunsthaus Grenchen, Foto: Jürg Ottiger

Der berühmte Solothurner Plastiker, Zeichner und Drucker Schang Hutter wäre diesen Sommer 90 Jahre alt geworden. Wir nehmen den runden Jahrestag zum Anlass, ihm eine Hommage in der Villa Girard zu widmen, wobei der Fokus der Ausstellung analog zum Schwerpunkt unseres Hauses auf der Druckgraphik liegt. In seinen Arbeiten auf Papier finden sich drastische und mahnende Kunstwerke, die oft die Leiden des Krieges thematisieren. Ihr Ausdruck wurzelt teilweise in Inhalten der Massenmedien, wie bei seiner künstlerischen Interpretation des «Napalm Girl», das 1972 zum erschreckenden Symbolbild des Vietnamkrieges wurde. In Hutters Werk, in Skulptur wie Druckgraphik, zeigt sich eine berührend nahe, menschliche Fragilität, die gerade heute von grosser Aktualität ist.

20m2 – Fenster ins Atelier von Delia R. Ferraro

Villa Girard | 23. Juni - 15. September 2024

Delia R. Ferraro, Rote Karte, 2021, Stickerei auf Stoffdeckelchen, 22 × 35 cm, Courtesy die Künstlerin, Foto: Steffan Schneller

Die 1996 in Recherswil (SO) geborene und im Kanton Solothurn aufgewachsene Künstlerin Delia R. Ferraro ist Preisträgerin des kantonalen Förderpreises 2023 für Bildende Kunst. Anhand von verschiedenen Techniken setzt sie sich mit der Darstellung und Wahrnehmung von weiblich gelesenen Körpern in unserer Gesellschaft und ihrer Gleichberechtigung auseinander. Diese Themen werden vor allem in Bezug auf Tabus und Stigmatisierungen beleuchtet sowie der menschliche Körper in eine Beziehung zu seiner Umwelt gesetzt. Die Ausstellung im Kunsthaus Grenchen gibt mit bereits bestehenden und neueren Arbeiten einen Einblick in den kreativen Prozess der Künstlerin.

In der Ausstellungsreihe «20m2 – Fenster ins Atelier von …» bietet das Kunsthaus Grenchen jungen Kunstschaffenden aus dem Kanton Solothurn eine Plattform zur Präsentation ihrer Werke im musealen Rahmen. Die Ausstellungen werden, jeweils parallel zu den Hauptausstellungen, im Marti-Schenk- Kabinett der Villa Girard präsentiert.

IMPRESSION 2024 / 2025

Neubau & Villa Girard | 20. Oktober 2024 - 12. Januar 2025

Aus der 9. IMPRESSION 2019: Lisa Schäublin, Verschwindend II, 2017/18, Transferdrucke auf Lunaria [Silberlinge] in offenen Museumsschachteln, in Insektenkasten mit LEDLeuchtfläche, 6 × 42 × 51 cm, Foto: Lisa Schäublin

Wie sieht Druckgraphik heute aus? Das Kunsthaus Grenchen freut sich, die 11. Ausgabe der IMPRESSION – Ausstellung für Druckgraphik anzukündigen. Die bereits zur Tradition gewordene nationale Gruppenausstellung spürt dem aktuellen druckgraphischen Schaffen nach. Kunstschaffende aus der ganzen Schweiz sind zur Bewerbung eingeladen. Experimentelle Arbeiten, welche die Grenzen der druckgraphischen Verfahren ausloten, sind genauso willkommen wie Werke klassischer Druckverfahren. Das Kunsthaus Grenchen stellt eine Fachjury mit Expert:innen zusammen, welche die eingegangenen Dossiers beurteilt und eine Auswahl trifft. Die Ausschreibung erfolgt im Frühjahr 2024.

Hommage an die Triennale Grenchen

Villa Girard |20. Oktober 2024 - 12. Januar 2025
Im Jahr 1958 wurde in Grenchen die erste internationale Triennale für Graphik errichtet, die seither ohne Unterbruch alle drei Jahre stattgefunden hat. Die mediale Vertiefung lässt sich aus der Geschichte der Industriestadt ableiten, für die seit dem 19. Jahrhundert. Kriterien wie Technik und Ausführung eine grosse Rolle spielen. Diese sind – neben der künstlerischen Konzeption – auch im Herstellungsprozess von Druckgraphiken essenziell. In der Villa Girard schauen wir zurück auf 66 Jahre Triennale Grenchen und lassen die vergangenen Ausgaben des weit bekannten Ausstellungsformates Revue passieren. Anhand von Originaldokumenten und -graphiken ergibt sich ein aufschlussreicher Einblick in das druckgraphische Geschehen vergangener Jahrzehnte.