Stiftung Kunsthaus Grenchen

Stiftung Kunsthaus Grenchen: Geschichte und Organisation

Trägerin unserer Institution ist die Stiftung Kunsthaus Grenchen. Die privatrechtliche Stiftung wurde im Jahre 1972 von der Stadt Grenchen und der Kunstgesellschaft Grenchen gegründet. Die beiden Stifter beschlossen, im Rahmen der Stiftung das Projekt der Errichtung eines Kunsthauses gemeinsam weiterzuverfolgen und ihre bestehenden Sammlungen in die Stiftung einzubringen. Durch diese Kooperation im kulturellen Bereich entstand eines der ersten «Public Private Partnerships», das sich inzwischen über mehrere Jahrzehnte bewährt hat.

Seit der Errichtung der Stiftung werden Ankäufe über die Stiftung getätigt und sämtliche von den Stiftern zusätzlich erworbenen Kunstwerke werden automatisch in die Sammlung der Stiftung eingebracht. Die Sammlungstätigkeit der Stiftung wurde von Anfang an konsequent auf Druckgrafik fokussiert. Damit wurde einerseits die Tätigkeit der Vorgängerorganisationen (Gesellschaft für ein Grenchner Kunstmuseum, Kunstverein Grenchen) gezielt fortgesetzt; andererseits wurde für die Sammlungstätigkeit eine Nische ausgewählt, die Ausbaupotenzial bot und eine enge Verbindung zur Originalgrafiktradition der Stadt Grenchen hatte. Bekanntlich rief der damalige Kunstverein Grenchen 1957 die «Internationale Triennale für farbige Originalgrafik» ins Leben, die seither ohne Unterbruch alle drei Jahre durchgeführt wird.

Erste Ausstellungstätigkeiten unternahm die Stiftung im alten Migrosgebäude im Zentrum und später in gemieteten Räumen an der Solothurnstrasse 69. Im Mai 1984 konnten schliesslich die Räume im renovierten historischen Girardhaus bezogen werden. Dort wurden in den nächsten 24 Jahren zahlreiche Ausstellungen mit Ausstrahlung über die Region hinaus gezeigt. Bereits Ende der Neunziger Jahre musste jedoch erkannt werden, dass das Girardhaus zu wenig Platz bot, um gleichzeitig Wechselausstellungen und Ausschnitte aus der inzwischen bedeutenden Sammlung zeigen zu können. Überdies war der Lagerraum nicht geeignet, um das Sammlungsgut sachgemäss aufbewahren zu können.

Nach längeren Diskussionen über Projekte und Ideen wurde dem Gemeinderat am 20. Juni 2006 ein definitives Projekt für einen modernen und zweckmässigen Erweiterungsbau unterbreitet. Am 24. Mai 2008 konnte der Neubau, welcher mit dem Girardhaus verbunden ist, bezogen werden. Das Ensemble bildet eine gelungene Einheit, die multifunktional einsetzbar ist und optisch ein schönes Beispiel darstellt, wie historische Bauten mit modernen Erweiterungen ergänzt werden können. Der Bau hat denn auch mit dazu beigetragen, dass Grenchen kurz nach der Eröffnung des erweiterten Kunsthauses der begehrte Wakker-Preis verliehen wurde.

2021, Dr. Hanspeter Rentsch, Präsident des Stiftungsrates